Pädagogischer Tag – ein Rückblick

Direktor Alois Weis begrüßte das Kollegium, die Referenten und Ehrengäste zur Pädagogischen Tagung. Er stellte das Tagungsmotto vor und wünschte einen erfolgreichen Tag. Es folgte ein Brainstorming durch Vizedirektor Josef Prantl zu zwei Leitfragen: Wie ist unser Schulklima? Was sollten wir an unserer Arbeit verändern?

„Zwischen Inhalt und Inszenierung“ lautete das kurze szenische „Solospiel“ von Prof. Christian Zelger. Mit Humor, aber auch gelungener Ironie griff er im heiter-ernsten Stück aktuelle schulische Themen auf, wie zum Beispiel den Direktorenwechsel, die externe Evaluation, den Datenschlammassel und den Bürokratismus.

Im 1. Impulsreferat räsonierte Prof. Peter Fulterer über Schule gestern, heute und morgen. Er griff auf drei Bilder zurück: die Schule als „Gymnasion“, als „scholè“, ein Ort der Muße und des Nachdenkens sowie Schule als „Paradies“, was ursprünglich einen geschützten Garten meinte. Jungen Menschen einen behüteten Raum zu bieten, wo sie experimentieren können, sei Aufgabe der Schule. Bewährtes zu kontrollieren und Neues auszuprobieren, sei Aufgabe der Lehrpersonen und Schulleitung. Den Wandel zu beherrschen und ihn nicht auf sich zurollen zu lassen, dazu lud der ehemalige Philosophieprofessor am Realgymnasium Bozen ein.

Im 2. Referat ging Nicole Oberstaller auf die Frage ein, worauf ein Rechtsanwalt schaut, wenn es zu einer Eingabe von Seiten der Eltern kommt. Die Rechtsanwältin schilderte ausführlich die Prozedur vom Antrag auf Akteneinsicht über die Recherche der rechtlichen Grundlagen bis zur Aufforderung an die Schule, bei Fehlern zum Selbstschutz die getroffene Entscheidung aufzuheben. Ansonsten kommt es zum Prozess vor dem Verwaltungsgericht und zu evtl. Schadenersatzansprüchen von Seiten der Kläger. RA Oberstaller wies auf die komplexe Gesetzeslage hin, was die Bewertung der Schüler/innen betrifft.  Grobe Fahrlässigkeit sei es, wenn die Schule der Informationspflicht nicht nachkomme, Befugnisse überschreite, ihr Unzuständigkeit, Betrug oder unlogische Verfahren nachgewiesen werden können. Häufig käme es zu Verfahren, wenn es um die Verhaltensnote gehe oder bei der Bewertung von Schülern mit besonderen Bedürfnissen. Ein sehr wichtiges Dokument sei das Klassenregister.

 

 

160 Schüler/innen mit Migrationshintergrund und ohne bzw. sehr geringe Sprachkenntnisse, besuchten heuer Kindergarten und Schule in Meran. Die Hälfte von ihnen schaffe einen Abschluss, sagte die Leiterin des Sprachenzentrums Verena Mitterer. Sie verwies in ihrem Referat auf die gesetzlichen Vorgaben, die besondere Maßnahmen vorsehen, darunter: Individuelle Bildungspläne, zwei Jahre zieldifferente Bewertung (wenn sinnvoll), eigene Prüfungsformate, Sprachförderung als primäre Aufgabe, Nichtbewertung im 1. Semester (allerdings mit Begründung). Mitterer legte den Lehrpersonen ans Herz, ihre Entscheidungen zukunftsorientiert zu treffen: Was macht für den jeweiligen Schüler Sinn? An der Oberschule zu bleiben etwa mache nur Sinn, wenn auch die realistische Chance auf einen Abschluss besteht. Mitterer empfahl den Klassenräten, auch die Bewertung der Sprachkurse zu berücksichtigen.

Das 4. und letzte Impulsreferat des 1. Teils des heurigen Pädagogischen Tages hatte die Gestaltung eines Schulhofes zum Thema. Günther Dichgans zeigte den Lehrpersonen einige Beispiele von Schulhofgestaltungen in Südtirol und gab Impulse, wie an unserer Schule ein Schulhof geschaffen werden könnte, auch wenn der öffentliche Raum dafür kaum vorhanden ist.

In den darauffolgenden Workshops wurden folgende Themen besprochen: AG 1: Unterrichtsbegleitende Tätigkeiten: Überarbeitung bzw. Verbesserung der Kriterien der unterrichtsbegleitenden Tätigkeiten; AG 2: Pädagogisch didaktische Maßnahmen zu Betreuung von Schülern/Schülerinnen mit besonderen Bedürfnissen - die Rolle des ZIB und der psychopädagogischen Beratung mit Evelyn Matscher, PBZ Meran; AG 3: Sicherung der Unterrichtsqualität durch Feedback in der Klasse und interne Evaluation zur Wirkungsqualität unserer Arbeit; AG 4: Bewertungskriterien: Transparenz und Anwendung; AG 5: „Den guten Ruf der Schule bewahren“: Die pädagogisch-didaktische Arbeit sowie die Kooperation mit dem Umfeld der Schule, Kommunikation und Zusammenarbeit; AG 6: Schulhof-Gestaltung.

Den Abschluss bildete die Ergebnissammlung im Plenum. Die Vorschläge der Arbeitsgruppen liefern wichtige Impulse für die Arbeit der Schulleitung und der Schulentwicklungsgruppe im heurigen Schuljahr.